Datenlogger und Verbrauchserfassung

Grundsätzlich stellt die Fokussierung auf Zählerstände eine Einschränkung eines wesentlich umfassender zu sehenden Technikansatzes dar. Dabei werden zu den bereits vorhandenen Heizungsreglern sogenannte Datenlogger im Heizraum oder nahe den Verbrauchszählern eingesetzt. Diese speichern in vorbestimmten Intervallen die jeweiligen Zählerstände und ermöglichen, die so entstandenen Lastgänge auf einem Zentralcomputer auszuwerten. Diese Unabhängigkeit von der Heizungsregelung besitzt in gewisser Hinsicht den Vorteil, dass das Loggersystem nach allfälligen Sanierungen auch mit der neuen Regelungstechnik weiterfunktionieren kann. Andererseits werden Logger oder Zählermanagementsysteme gleichzeitig aber immer eine geringere Funktionalität bereithalten können. Alle Funktionen und Messwerte des Heizungsreglers stehen nur nach zusätzlichem Koppelaufwand über den Datenlogger auch dem Energiemanagement zur Verfügung. In der Praxis stellt die Entscheidung für ein Datenloggersystem in größeren Liegenschaften eine Sackgasse dar. Wird später im Zuge möglicher Sanierungen eine neue Regelung notwendig, ist eine moderne Gebäudeleittechnik mit dem bestehenden Zählermanagement nicht oder nur mit zusätzlichem Aufwand zu erstellen. Die technisch logische Kompletterfassung aller Daten mit einer Gebäudeleittechnik ist durch die bestehende Infrastruktur, die dann überflüssig würde, behindert. Eine Systemtrennung Regelung-Datengewinnung bleibt für längere Zeit bestehen, auch die geringe Anzahl von Messwerten und Betriebsinformationen muss über eine längere Zeit in Kauf genommen werden.

Die ausschließliche Verwendung von Verbrauchsdaten stellt eine Einschränkung der vielfältigeren Analysemöglichkeiten durch eine vollständige Telematik dar. Was mit einer „automatischen Verbrauchserfassung“ vor mittlerweile nahezu 25 Jahren gerade begann und im Rückblick Empfehlungen doch zunächst manuell abzulesen rechtfertigen mag, hat sich mit dem rasanten Fortschritt der Informationstechnik zu einem völlig neuen Schwerpunkt entwickelt – der so genannten Telematik.

Bei konsequenter Planung läßt sich um die ohnehin notwendigen Heizungsregler eine vollständige Datenerfassung aufbauen. Über die Vorteile einer klassischen Gebäudeleittechnik hinaus kann so eine Betriebsdatenerfassung enstehen, die mit sehr geringem Arbeitsaufwand langfristig eine optimale Anlageneinstellung gewährleistet. Nebenstehende Abbildung zum Beispiel zeigt die Auswirkungen eines schlechten hydraulischen Abgleichs, sichtbar an den Temperatureinbrüchen in einzelnen Heizkreisen (blauer und grüner Heizkreis, beim Einschalten hellbrauner Heizkreis ). Besonders solche Phänomne müßten in der Praxis ohne Hilfsmittel durch Reduzierung der Nachtabsenkung beantwortet werden. Gerade in kleinen und mittleren Kommunen ist es neben vielfältigen anderen Aufgaben auch ohne spezielle Vorkenntnisse möglich, unnötige Energieverbräuche zu vermeiden. Allein aufgrund von Verbrauchsaufzeichnungen aus Datenloggersystemen gelingt es zumeist nicht, ohne weitere Analysen durch praxiserfahrenes Personal die Anlagen zu optimieren.

Empfehlung:

Sehr häufig wird auch die Aussagekraft von Verbrauchsreihen oder auch Lastgängen für die Identifikation tatsächlich umsetzbarer Einsparmaßnahmen überschätzt. Wenn aus der Analyse der Verbräuche irgendeine Auffälligkeit sichtbar wird, beginnt erst die zeitaufwändige Suche vor Ort und im Detail, die nicht selten auch zu weiteren Anlagenmessungen führen muss. Planen Sie von vorneherein die Vernetzung der Heizungsregler (Gebäudeleittechnik) trotzdem zunächst die Kosten und Hindernisse unüberwindbar scheinen. Die direkte Aufnahme und Analyse der gesamten Fehlerhistorie hilft später wertvolle Arbeitszeit zu sparen und stellt an die heutige EDV Technik keine besonderen Anforderungen mehr.

Lassen Sie sich die Möglichkeiten heutiger Datenerfassung und eines darauf aufsetzenden Energiemanagements darstellen - nicht bezogen auf irgendein Produkt sondern prinzipiell und unabhängig. Gerne unterstütze ich Sie dann bei einer entsprechenden Ausschreibung oder weitergehenden Planung gegebenenfalls auch Finanzierung.