Entscheidung und Umsetzung

Selbst wenn den fachlich Zuständigen in einer Kommune ein sinnvolles Vorgehen deutlich vor Augen steht, ist die tatsächliche Herbeiführung eines positiven Beschlusses in der Politik und auf allen Ebenen der Verwaltung keine einfache Aufgabe. Es ist viel Überzeugungsarbeit zu leisten und es sollten Verbündete für die gemeinsame Sache gefunden werden, die fachlichen Argumente sind besonders gut zu strukturieren und deutlich sowie häufig wiederholt zu präsentieren. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass die in der Verwaltung Beteiligten natürlich unterschiedliche Interessen und Vorlieben haben, hervorzuheben ist hierbei natürlich die Kämmerei mit einem klaren Kostensparinteresse (nicht Energiesparinteresse!). Genau hier entstehen aber auch Widerstände gegen hohe wenn auch rentable Anfangsinvestitionen. Oft ist festzustellen, dass hier die Fachkenntnisse Interner nicht mehr überzeugen können, betrachten Sie daher hier den Externen unbedingt als Chance durchaus auch zur Umsetzung eigener, vielleicht schon sehr alter Vorschläge (Was gilt der Prophet im eigenen Hause...)!

Empfehlung:

Sehr häufig ist bei der Begleitung einer Kommune zu beobachten, dass der wenn auch fachlich zutreffende Rat der Beschäftigten übergangen wird. Eine externe Meinung verknüpft mit vielen positiven Beispielen anderer Kommunen spart oft jahrelange Diskussion ohne Ergebnis. Gerne vermittele ich Ihnen ein passendes Beispiel einer Kommune in Ihrer Größenordnung oder stelle in Ihrem Gremium die notwendigen Schritte dar. Im Downloadbereich finden Sie eine Auswahl entsprechender Pressenotizen.



Nachfolgende Punkte geben einige weitgehend allgemeingültige Hinweise.

 

Keine Angst vor dem großen Plan - Politik der kleinen (endlosen) Schritte
Vorsichtiges und bedächtiges Vorgehen ist vielleicht ein Spezifikum kommunaler Arbeitsweise und führt in der Praxis häufig zu einem soliden, bisweilen aber auch sehr zögerlichen Vorgehen, vermeintlich weil hierbei das Fehlerrisiko geringer ist. Gebäudewirtschaft in allen Teilbereichen ist sicherlich eine sehr langfristig wirksame Arbeit, die auch einen entsprechend langfristigen Planungshorizont von wenigstens zehn bis fünfzehn Jahren bei der Anlagentechnik notwendig macht. Kleine, vorsichtige Schritte geraten leicht in Gefahr das große Ziel aus den Augen zu verlieren, kleine technische Verbesserungen aneinandergereiht führen fast zwangsläufig zu Effizienzverlusten durch Inkompatibilität und letztlich planlosem Vorgehen.



Keine Pilotprojekte oder halbherzige Pläne
Aus Vorsicht wird häufig an Stellen probiert, wo eigentlich der Stand der Technik eindeutig beschrieben ist und auf gut dokumentierte Erfahrung zurückgegriffen werden kann. Die organisatorische Effizienz bei jedweder Planung sinkt zwangsläufig bei Aneinanderreihung von Pilotgebäuden, Testphasen und Probeläufen. Wenn aus internen Kenntnissen Unsicherheit bezüglich eines geplanten Vorgehens besteht, ist es wahrscheinlich in den meisten Fällen günstiger, externen und neutralen Sachverstand einzubeziehen und die notwendige Sicherheit zu gewinnen.



Hauptziel: zeitnahe und dauerhafte Umsetzung aller wirtschaftlichen Einsparpotenziale
Jedes Vorgehen muss sich daran messen lassen, wann sämtliche wirtschaftlichen Einsparpotenziale nach dem jeweiligen Stand der Technik und den jeweils aktuellen Energiepreisen vollständig umgesetzt sein werden. Geringfügige aber scheinbar leichter erreichbare Verbesserungen führen in seltenen Fällen zu einer vollständigen und schnellen Umsetzungen. Besonders die zunächst so attraktive Umsetzung der nichtinvestiven Maßnahmen führt selten zu dauerhaft maximaler Energieeffizienz. Vielmehr ist zu befürchten, dass sie ein Energiemanagement „austrocknen“: Investive Maßnahmen die für eine Stabilisierung der Energieeffizienz unerlässlich sind, rentieren sich immer schlechter, ein gleich bleibend hoher Arbeitszeiteinsatz ist zunehmend weniger durch zusätzliche Energieeinsparungen zu rechtfertigen.



Anstoß, Moderation und Beschlussvorschlag ist Führungsaufgabe, Detailvorschläge und Umsetzung ist Sachbearbeitung
In den seltensten Fällen kann Energiemanagement aus der Ebene der Sachbearbeitung entstehen, auch ein einmal eingeführtes Energiemanagement braucht ständige Unterstützung der Führungsebene. Gutes und effektives Energiemanagement hat auf den unteren Ebenen hauptsächlich Widerstände zu überwinden, da die tägliche Arbeit Zeit, Aufwand und finanzielle Mittel beansprucht und bei Nutzern nicht besonders beliebt sein kann.



Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung: Vermeidung von „Non-Decisions“
Häufig wird bei großer Vorsicht und Zögerlichkeit unterschätzt, dass in jedem Fall eine Entscheidung mit Fehlerrisiken getroffen wird, im Zweifel durch Untätigkeit die für höheren Energieverbrauch und geringere Energieeffizienz.