Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Zunächst werden im theoretischen Teil I „Theorie des kommunalen Energiemanagements: Ökonomische Betrachtung“ Grundlagen erarbeitet, auf die in den Teilen II und III zunehmend konkrete Problembetrachtungen und Handlungs- empfehlungen aufbauen. Praxisorientierte Leser, die ausschließlich an konkreten Handlungs- empfehlungen für den Bereich der KMK interessiert sind, könnten zunächst mit dem Teil II beginnen oder im Teil III direkt die Checklisten und Arbeitsanweisungen einsehen. In jedem Fall ist aber die Lektüre der Argumente und theoretischen Betrachtungen im Teil II empfehlenswert, um in der eigenen Situation die gegebenen Hinweise besser einschätzen zu können.
Im Kapitel 3 (Teil I) werden Aussagen der betriebswirtschaftlichen Organisationslehre zum betrieblichen Energiemanagement vorgestellt. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Empfehlungen zu Betrieben unterschiedlicher Größe und Energieintensität gegeben werden. Im nächsten Untersuchungsschritt (Kap. 4) wird analog eine ökonomische Analyse des kommunalen Energiemanagements vorgenommen. Anhand von zwei groben Stufen bzw. Leistungsbündeln des Energiemanagements wird untersucht, welche Kosten und Erträge mit diesen Leistungsbündeln verbunden sind und wie diese Kosten mit der Gemeindegröße variieren. Ferner wird gefragt, unter welchen Bedingungen eine Vergabe von Energiemanagementleistungen an externe Anbieter ökonomisch sinnvoll ist. Bis heute wird in vielen Kommunen auf ein wirkungsvolles Energiemanagement und die Nutzung externer Angebote verzichtet. In Kapitel 5 wird daher untersucht, inwieweit Marktunvollkommenheiten die Nutzung des Energiedienstleistungsmarktes seitens der Kommunen hemmen. In Kapitel 6 schließlich wird unter Rückgriff auf den Analyserahmen der ökonomischen Theorie der Politik diskutiert, inwieweit die zögerliche Nutzung der Einsparpotenziale auf die Interessenlage der Kommunalverwaltung zurückzuführen ist. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse zusammen und formuliert Schlussfolgerungen für die Energiepolitik.
Im Teil II „Analyse der Praxis und praktischer Wegweiser bei Organisation und Durchführung“ werden die ökonomischen Erkenntnisse und Lösungsansätze auf die praktische Arbeit des Energiemanagements in kleinen und mittleren Kommunen übertragen und bezüglich der Aufbau- und Ablauforganisation konkretisiert. Ziel der Kapitel 9-11 ist es, Struktur und Aufbau eines Energiemanagements in kleineren und mittleren Kommunen zu entwickeln und die Unterschiede zu größeren Kommunen herauszustellen. Die Kapitel 12 und 13 befassen sich mit der Untersuchung der Arbeitsabläufe und der Einrichtung des Gesamtprozesses.
In Kapitel 9 wird mit der Formulierung der Idealtypen für kleine, mittlere und große Kommunen die Grundlage für die Beschreibung der unterschiedlichen Ausgangssituationen gelegt. Darauf aufbauend werden in Kapitel 10 die denkbaren Organisationsstrukturen im Zusammenspiel mit den übrigen Verwaltungsbereichen Hochbau, Finanzen und Umwelt diskutiert und bewertet. Vor dem Hintergrund der geringeren Ressourcen kleinerer Kommunen diskutiert das Kapitel 11 die Notwendigkeit rationaler „Make-or-Buy“ Entscheidungen und stellt die Rolle externer Dienstleistungsanbieter bei der kommunalen Leistungserbringung dar. In zwei „Strategietafeln“ werden die Ergebnisse für Struktur und Organisation des Energiemanagements in kleinen und mittleren Kommunen zusammengefasst.
Zur Untersuchung und Definition der Arbeitsprozesse werden in Kapitel 12 zunächst die Tätigkeitsbereiche im KEM allgemein dargestellt und auf das so genannte Controlling1 bezogen. Im weiteren Verlauf werden mit der so genannten „Telematik“ neuere Entwicklungen diskutiert und die technischen Grundlagen eines leistungsfähigen KEM dargestellt. Kapitel 13 erörtert methodisch verschiedene Vorgehensweisen besonders im Hinblick auf die Situation der KMK. Ein Schwerpunkt wird auf die systematische Darstellung der Arbeit mit Kennzahlen und möglicher Alternativen gelegt. Kapitel 14 schließlich fasst die Ergebnisse zusammen. Anhand von Optionspaaren werden die grundsätzlich denkbaren Vorgehensweisen in allen Bereichen des kommunalen Energiemanagements umrissen.
Teil III „Arbeitspläne, Argumente, Beispiele, Checklisten“ stellt eine große Anzahl direkt verwendbarer Arbeitsmaterialien für die alltägliche Praxis zur Verfügung. Die Kapitel 15-17 enthalten für die Einführung des Energiemanagements strategische Argumentationshilfen sowie „goldene Kommunikationsregeln“. Das Kapitel 18 umfasst Leitfäden zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe, zur Durchführung des Einsparcontracting und Orientierungen für das Gespräch mit den unterschiedlichen Gebäudenutzern. Zur direkten Überprüfung der verschiedenen, haustechnischen Anlagen bietet das Kapitel 19 erweiterte und überarbeitete „Checklisten“ für Maßnahmen zur direkten Energieeinsparung. Kapitel 20 beschreibt die Berechnungsblätter z.B. für die Durchführung von Witterungsbereinigungen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Sie enthalten eine Auswahl nützlicher Formeln, Tabellen und Umrechnungen ? auch zur gemeinschaftlichen Verbesserung im Internet. Ebenso sind die in Kapitel 21 enthaltenen Merkblätter für verschiedene Nutzergruppen mit dem Vorschlag zur Ergänzung durch erfahrene Leser im Internet verbunden. Zuletzt gibt Kapitel 22 einen Eindruck von der Arbeit mit einer modernen Telematik. Auch für Leser, denen dieses Instrumentarium noch nicht zur Verfügung steht, sind dort wertvolle Hinweise zum allgemeinen Verständnis der Funktionsweise haustechnischer Anlagen und zur Betriebsoptimierung enthalten.